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Kräuter und Heilpflanzen im Juni

Aktualisiert: 25. Mai

Ende Mai und Anfang Juni ist eine besondere und zugleich ergiebige Zeit in der Natur. Der Frühling neigt sich dem Ende zu, der Sommer steht schon bereit – es ist weder zu heiss noch zu kühl, sondern genau richtig für das Gedeihen heimischer Wildkräuter und Heilpflanzen.


Jetzt zeigen sich viele Pflanzen in voller Kraft. Ihre Blätter sind nährstoffreich und aromatisch, die Blüten duften intensiv und entfalten ihre volle Wirkung. Ideale Bedingungen also für eine Kräutersuche!

Viele Wildkräuter und Heilpflanzen stehen nun in ihrer besten Phase – sie sind nicht nur leicht zu erkennen, sondern auch besonders lohnenswert in ihrer Verwendung. Ob für die Küche oder zur Unterstützung der Gesundheit. Diese Pflanzen schenken uns eine reiche Fülle an Wirkstoffen und Aromen.


Doch bei aller Freude über diesen natürlichen Schatz ist Achtsamkeit gefragt. Wildkräutersammeln ist kein Selbstbedienungsladen, sondern ein respektvoller Dialog mit der Natur. Wer sammelt, sollte das mit Wissen, Mass und Rücksicht tun – nur so bleibt diese Fülle auch für kommende Generationen erhalten.


Je nach Region und Höhenlage kann sich die Natur ganz unterschiedlich entwickeln. In tiefer gelegenen Gebieten der Schweiz können Pflanzen bereits verblüht sein, während er in höheren Lagen gerade erst zu blühen beginnt. Pflanzen gedeihen je nach Höhenstufe unterschiedlich schnell – was im Tal schon vergangen ist, steht auf dem Berg vielleicht erst bevor. Schaut deshalb achtsam, welche Funde ihr in eurer Umgebung entdecken könnt, und erwartet nicht, alles zur gleichen Zeit zu sehen.






Giersch (Aegopodium podagraria)

Der "Garten-Schreck" vieler Hobbygärtner ist für Wildkräuterfreunde ein wahrer Schatz. Die jungen, zarten Blätter schmecken frisch, leicht nussig und sind reich an Vitamin C, Eisen und Magnesium. Sie eignen sich hervorragend für Salate, grüne Smoothies oder Pesto.

Tipp: Sammle nur junge Blätter – sie sind heller und weicher als die älteren.


Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Ein altbekannter "Wiesenarzt". Die Blätter wirken antibakteriell und reizlindernd – ideal bei Husten, Insektenstichen oder kleinen Verletzungen. Jetzt ist die beste Zeit, um die noch jungen Blätter zu ernten.

Tipp: Zerdrückte Blätter direkt auf Mückenstiche verreiben dann juckts nicht mehr.


Holunderblüten (Sambucus nigra)

Ab Ende Mai beginnt der schwarze Holunder zu blühen – ein Highlight für viele Kräuterfreunde. Die aromatischen, duftenden Blüten lassen sich zu Sirup, Gelee, Tee oder in Teig ausgebacken genießen.

Sammelregel: Nur einen Teil der Blütendolden pflücken – die Pflanze braucht den Rest zur Fruchtbildung.


Echte Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Echte Kamille beginnt ab Ende Mai zu blühen und ist an ihren charakteristischen weissen Zungenblüten und dem hohlen, gelben Blütenboden zu erkennen.

Tipp: Nicht mit der Hundskamille verwechseln – diese riecht unangenehm und hat keinen hohlen Blütenboden.


Lindenblüten (Tilia platyphyllos)

Etwa ab Anfang Juni beginnen die Sommerlinden zu blühen – mit einem betörenden, süsslichen Duft. Die Blüten enthalten Schleimstoffe, ätherische Öle und Flavonoide – sie gelten als klassisches Hausmittel bei Erkältungen und Unruhe.

Sammelregel: Ernte nur an gesunden, sauberen Bäumen, möglichst in geringer Höhe und nicht direkt an Strassen.

Tipp: Sammle Blüten mit dem dazugehörigen Hochblatt – sie trocknen besser und behalten ihr Aroma.


Mädesüss (Filipendula ulmaria)

Mädesüss ist eine elegante Wildpflanze mit cremeweissen, süss duftenden Blüten, die ab Ende Mai bis in den Sommer hinein blüht. Sie enthält Salicylverbindungen – natürliche Vorläufer von Aspirin – und wirkt entzündungshemmend sowie fiebersenkend.

Tipp: Nur die geöffneten, duftenden Blüten sammeln – nicht bei Regen oder zu später Tageszeit, da sie dann weniger Aroma haben.


Doch das ist längst nicht alles, was die Natur aktuell für dich bereithält. Auf deinen Spaziergängen kannst du zurzeit auch diese kleinen Schätze entdecken: Malve, Arnika, Schafgarbe, Knoblauchsrauke, Spitzwegerich, Gundermann, Sauerampfer, Ackerschachtelhalm, Vogelmiere, Taubnessel, Beifuss, Beinwell, Waldmeister, Hirtentäschel – und viele weitere mehr.


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